Weniger Raum, mehr Leben
- Markus Heinzer
- 12. Apr.
- 2 Min. Lesezeit
Warum Tiny Houses eine Antwort auf den überdimensionierten Wohnflächenverbrauch sind
In der Schweiz lebt man großzügig. Nicht nur in puncto Lebensqualität – sondern auch, wenn es um Wohnfläche geht. Der durchschnittliche Wohnflächenverbrauch pro Person beträgt heute rund 46 m² – Tendenz steigend. In vielen Neubauten liegt dieser Wert sogar deutlich darüber. Einfamilienhäuser bieten oft 150 m² oder mehr, auch wenn darin nur zwei Personen leben. Doch was bedeutet das für unseren ökologischen Fußabdruck?

Wohnfläche ist Klimafrage
Je größer die Fläche, desto mehr Energie wird für Bau, Betrieb und Unterhalt benötigt. Von der grauen Energie über Heizung und Strom bis zur Erschließung der Infrastruktur: Wohnraum ist ein gewichtiger Faktor, wenn es um Ressourcenverbrauch und CO₂-Bilanz geht. In Zeiten von Klimakrise, knapper werdendem Boden und steigenden Baukosten stellt sich eine entscheidende Frage: Wie viel Raum brauchen wir wirklich zum guten Leben?
Die Idee des Tiny House
Ein Tiny House ist kein Trendobjekt, sondern Ausdruck eines bewussten Lebensstils. Mit einer Wohnfläche von meist 15 bis 35 m² pro Einheit und durchdachten, multifunktionalen Raumkonzepten bietet es alles, was man zum Wohnen braucht – nur eben auf das Wesentliche reduziert. Und genau darin liegt seine Kraft: Tiny Houses stehen für einen radikalen Perspektivwechsel – hin zu Qualität statt Quantität, zu Klarheit statt Überfluss.

Ein kultureller Wandel
Tiny Architecture ist nicht nur eine bauliche Alternative – sie ist auch eine Einladung, unser Verhältnis zu Raum, Besitz und Nachhaltigkeit neu zu denken. Gerade in der Schweiz, wo hohe Wohnstandards auf begrenzte Ressourcen treffen, eröffnet sie neue Spielräume: für Nachverdichtung, Zwischennutzung, kreative Transformation von bestehenden Objekten – oder schlicht für einen kleineren, bewussteren Fußabdruck.
Architektur mit Verantwortung
Im Architekturatelier A1S denken wir Wohnraum neu – ob durch intelligente Umbauten, Aufstockungen oder individuelle Tiny-Lösungen. Unser Ziel: Wohnformen, die Rücksicht nehmen – auf Mensch, Ort und Umwelt.
Weniger Fläche bedeutet nicht weniger Leben. Im Gegenteil – es schafft Raum für das, was wirklich zählt.
Comments